Von den Anfängen der Gründung von 1912 bis 1916 ist nicht viel bekannt, Protokolle sind keine mehr vorhanden, doch wurden 13 Touren ins Tourenbuch eingetragen, worunter nebst Wander-, Berg- und auch Hochtouren unternommen wurden. Von den Gründungsmitgliedern wird Jost Hans bis zu seinem Tod, 1966, immer wieder erwähnt, auch Zoss Johann, während die Namen von Schlegel Fritz, Albert und Gottfried, Dreyer Gottfried und Rosen Wilhelm vor allem in den ersten Jahren viel in Tourenberichten genannt werden.
Aus dem Tourenbericht vom August 1913 zum Zmuttgletscher
Der Berichterstatter schreibt unter anderem von der BLS: "Die Bahn ist wirklich schön angelegt, besonders bei der Station Blausee-Mitholz, wo man ganz verkehrt in der Welt ist, wo man nicht recht weiss, ob man wieder zurückfährt oder nicht"...."Wir versorgten unsere Edelweiss in den Rucksäcken, nur einen schönen Busch liessen wir auf dem Hute, damit die Leute sahen, dass wir in der Höhe gewesen waren".
1916 wurde beschlossen, dem Vorstand eine Kreditbewilligung von Fr. 15.-- zuzusprechen.
Auch bestand 1916 bereits ein Klubabzeichen, 1919 wurden 50 Stück neu bestellt, Das Stück kostete Fr. 2.75. Da die Abzeichen an Versammlungen sowie auf Touren immer zu tragen waren, übernahm 1922
der Fabrikant kostenlos die "Renovation der unschön gewordenen Abzeichen".
Aus dem Tourenbericht vom April 1916 Rämisgummen - Wachthubel:
"Nach einigem Verschnaufen schritten wir weiter über Meisenegg bis zum Wachthubel. Rufe der Überraschung liessen sich hören, als wir auf einmal unsere lieben Emmenthaler Berge deutlich und klar
vor uns hatten. Schaurig schön erhoben sich Hohgant und Schrattenfluh vor uns.
1917 rügte der Präsident die Tourenberichte, es solle dabei mehr Wert auf die Wegverhältnisse gelegt werden und nicht auf die "Kneiperei". Zudem wurde abgestimmt, den Jahresbeitrag während des
Krieges um die Hälfte herabzusetzen. 1920 wurde er wieder wie vorher auf Fr. 6.-- pro Jahr festgelegt.
Bereits 1918 begann die Suche nach einer Klubhütte, denn sie war schon früh ein wichtiger Bestandteil des Bergklubs. Das Fehlen einer solchen hatte verschiedentlich Mitgliederschwund zur Folge.
Es wurde aber immer darauf geachtet, dass sie finanziell selbsttragend sein musste.
1919 fand sich die Oeschinenseehütte. Jedoch nur für ein Jahr, da der Wirt missfiel wegen seines groben Benehmens, sowie auch wegen der Lotterhaftigkeit der Hütte. 1919 wollte der Klub die
Statuten ins Handelsregister eintragen lassen, doch war dies zu teuer. In diesen Jahren wurden auch bereits die Frauen und Kinder mit auf Touren und Wanderungen genommen und jährlich wurde ein
Familienabend durchgeführt, meist mit einem kleinen Theater. Nur 1920 fiel es wegen der Grippe und des damit verbundenen Tanzverbots aus.
Am 28.August 1920 nahm der Klub sein 100. Mitglied auf. Der Anwärter 101 wurde nicht aufgenommen. 1920 und 1921 war die Klubhütte im Boden bei Adelboden, doch musste hier jeder das Brennholz selber herbeischaffen. Dies führte zu geringem Hüttenbesuch. So wurde für 1922 und 1923 keine Hütte gemietet, was zur Folge hatte, dass 9 Mitglieder den Austritt gaben.
Aus dem Tourenbericht vom August 1921 auf das Finsteraarhorn:
Nach der Übernachtung in der Finsteraarhornhütte: "Um 3 Uhr sind wir dann bei Mondschein und Sternen versehen mit Licht und Eisen an den Füssen abmarschiert. Zuerst an steiler Eishalde, jedoch
ohne Stufen zu hacken. Nach 3/4 Stunden kamen wir an einen grossen Schrund und der Führer sagte, hier müsse eine Brücke sein. Nach längerem Suchen fanden wir sie, aber leider etwa 5 Meter im
Spalt unten, was machen, berieten wir, kurz entschlossen liessen wir den Führer hinunter und auch wir konnten nachfolgen. Um 5.20 Uhr hatten wir den Frühstücksplatz erreicht. Der Ort trägt den
Namen mit Recht, denn es lagen zahllose leere Konservenbüchsen herum. Danach auf steilem Schneefirn empor zum Hagisattel, Ankunft 5.50 Uhr".
Aus einem Protokoll von 1923: "Es ist im Bergklub Flügelrad leider eine alte Mode, dass die Versammlungen immer schlecht besucht werden und es kommt sehr oft vor, dass die vorgeschriebene
Mitgliederzahl laut Statuten nicht anwesend ist".
1924 wurde ein neues Klublokal gesucht "da hier (im Lokal Kuster) schlechter Wein serviert wird, der Kopfschmerzen verursacht". Es wurde das Restaurant "zur Blume" an der Neuengasse gefunden und
dabei blieb es bis 1945.
1927 wurde ein Klubmitglied unter anderem wegen Missbrauch des Klubabzeichens und wegen seines "minderwertigen Charakters" aus dem Verein ausgeschlossen.
1929 wurde bereits das Postcheckkonto eröffnet.
Ab 1931 wurden die Mitglieder für säumige Beiträge betrieben.
1933 wurde vorerst ein Neumitglied nicht aufgenommen, da es nicht dem SEV beigetreten sei, dies wurde an der nächsten Versammlung wieder verworfen, da der Flügelrad ein Bergklub und nicht eine
politische Vereinigung sei. 1933 - 1935 war die Hütte im "Aengstligenthal ob Frutigen".
1934 fand das 1. Eisenbahner-Skirennen in Andermatt statt. Startgeld pro Teilnehmer je Fr. 2.--. Die SVSE-Skirennen waren bis 1972 in jedem Jahresprogramm aufgeführt.
Ab 1983 ist auch eine Ehepaar-Mitgliedschaft möglich und es können auch Frauen in den Klub aufgenommen werden, zudem wird der monatliche Höck nicht mehr nach Mann und Frau getrennt durchgeführt.
Ende 1987 feiert unser bewährter Kassier Jakob Walter sein 20-jähriges Fest als "Kässeli-Verwalter".
Für unsere Klubhütte haben in all den Jahren viele "Heinzelmännchen" und "Frauchen" diverse Einrichtungs- und andere Gegenstände gespendet und unzählige Stunden "Fronarbeit" geleistet. All diesen
Leuten ein "Vergällts Gott".
Wandern in der Gruppe bedeutet bekanntlich nicht nur Fuss-, Bein- und Muskeltraining, sondern vor allem gemeinsames Erleben, Frohsinn, Kameradschaft und sich der Natur anvertrauen. So haben wir
gar mancherlei erlebt, das uns in lebhafter Erinnerung bleiben wird. Des Wanderleiters grösste Sorge war oftmals die unsichere Wetterlage. So kam es, dass er sich gelegentlich ganz knapp vor der
ersten Telefonabsprache zu einem Ja oder Nein entschied.
Eine Anekdote aus dem Hüttenbuch:
"Mir si hürigs Jahr hie in Kanderstäg zäme cho,
hei dr Wy u' ds Bier u süsch no aus Cheibs ufe gno.
Mir hei gfeschtet u glachet bis i di tieffi Nacht,
s'het mänge am Morge ä sure Schtei gmacht.
Mir si aber aus herti Type gsi
u si scho am Morge früe uf d'Schi,
hei gwädlet u Akrobatik gmacht,
dass ds ganze Vouk het g'lacht.
Ds Siuveschter isch es rise Fescht gsi,
es wird üs aune immer i Erinnerig si".